Von Rainer Schmidt-Arkebek (Bild) und Volker Seifert (Text)
Ein Hintergrund,
helle, naturfarbene Fläche,
so unschuldig wie das Papier,
auf dem wir unsere Vorstellungen ablegen.
Davor zwei Körper,
noch nicht ganz Mensch,
aber auch längst nicht mehr Tier.
Der eine spannt den Bogen,
sein Blick eine Linie,
die kein Zurück kennt.
Der andere, getroffen,
lässt die Axt fallen
wie ein Gedanke,
der zu spät kommt.
Am Rand des Bildes
brechen zwei Stück Rotwild aus,
panisch,
als könnten sie sich noch retten
vor einer Geschichte,
die nicht ihre ist,
aber immer über sie hereinbricht.
Und darüber,
in kräftigem Schwarz,
jene kleinen Gesten der Frühzeit:
Stilisierte Figuren,
die etwas festhalten wollten,
das vielleicht schon damals
zu schnell geschah.
Ein zweiter Kampf,
überschrieben,
vereinfacht,
als wäre Gewalt
bloß ein Muster,
ein Ornament der Zeit.
Man sieht das alles
gleichzeitig,
und es bleibt die Frage,
ob das Hell des Hintergrunds
wirklich trügerisch ist –
oder nur ehrlich,
im gnadenlosen Licht
eines Moments,
der nie vergeht.
