Einleitungstext

Die Jagd steht in der Öffentlichkeit oft im Fokus und wird kritisch hinterfragt. Ob im Gespräch mit Freunden, am Stammtisch, bei Begegnungen im Revier oder in Diskussionen mit Menschen, die der Jagd skeptisch gegenüberstehen – Jäger geraten immer wieder in Situationen, in denen sie ihr Handeln erklären und rechtfertigen müssen.

Diese Sammlung von Argumentationshilfen soll Jägerinnen und Jäger dabei unterstützen, fundiert, sachlich und verständlich zu argumentieren. Sie bietet kurze und prägnante Kernpunkte zu zentralen Themen wie Tierschutz, Wildhege, Zusammenarbeit mit Landwirten, Naturschutz und gesellschaftliche Verantwortung.

Ziel ist es, ein positives und realistisches Bild der Jagd zu vermitteln: Jagd ist mehr als der Abschuss von Wild, sie bedeutet Verantwortung, nachhaltiges Handeln und aktiven Naturschutz. Mit den folgenden Argumentationshilfen können Jäger sicher und überzeugend in Gesprächen auftreten und Missverständnisse ausräumen.

Position: Die Kitzrettung vor der Mahd ist notwendig und sinnvoll.

1. Verantwortung für Wildtiere

  • Jäger haben nach dem Bundesjagdgesetz die Pflicht, das Wild zu hegen und unnötiges Leiden zu vermeiden.
  • Kitzrettung ist gelebter Tierschutz: Rehkitze sind in den ersten Lebenswochen nicht fluchtfähig und können sich nicht selbst retten.

2. Vermeidung von Tierleid und Wildschäden

  • Ohne Rettungsmaßnahmen sterben jährlich Tausende Kitze bei der Mahd qualvoll.
  • Jäger zeigen durch aktives Eingreifen (Absuchen, Vergrämer, Drohnen) ihre Verbundenheit mit dem Wild.

3. Zusammenarbeit mit Landwirten

  • Gemeinsame Kitzrettung verbessert das Verhältnis zwischen Jagd und Landwirtschaft.
  • Landwirte sind gesetzlich verpflichtet, vermeidbares Tierleid zu verhindern. Daraus ergibt sich indirekt eine Pflicht, vor der Mahd zumutbare Schutzmaßnahmen zu ergreifen – wie das Absuchen von Flächen, den Einsatz von Vergrämern oder die Zusammenarbeit mit Jägern (inkl. Drohnen).
  • Vermeidung von Kadavern im Futter schützt landwirtschaftliche Nutztiere (Botulismusrisiko).
  • Jäger können durch Organisation und Technik (z. B. Drohnen) einen wertvollen Beitrag leisten.

4. Öffentliches Bild der Jagd

  • Kitzrettung ist ein starkes Signal an die Gesellschaft, dass Jagd nicht nur Abschuss, sondern aktiver Naturschutz ist.
  • Es stärkt die Akzeptanz von Jagd und Jägern in der Bevölkerung.

5. Moderne Technik nutzen

  • Wärmebilddrohnen und Vergrämer sind effiziente Mittel, die Rettung planbar und erfolgreich machen.
  • Jäger können mit Know-how und Ausrüstung Vorreiter in diesem Bereich sein.

Kernaussage:

„Jagd bedeutet Verantwortung für das Wild. Kitzrettung ist aktiver Tierschutz, verbessert die Zusammenarbeit mit Landwirten und zeigt, dass Jäger moderne, verantwortungsbewusste Naturschützer sind.“