Von Volker Seifert

Werner Röseners umfangreiche Darstellung der Jagdgeschichte von der Altsteinzeit bis in die Gegenwart ist ein ehrgeiziges und willkommenes Werk, das sich einer gleichermaßen facettenreichen wie kontroversen Thematik widmet. Es sticht hervor, da es die Jagd weder pauschal moralisch verurteilt noch unkritisch als anthropologische Konstante glorifiziert. Zudem beleuchtet es die vielfältigen ökologischen, wirtschaftlichen, rechtlichen, sozialen und kulturellen Dimensionen der Jagd, ein in der Forschung bisher eher selten umfassend behandeltes Thema. Angesichts des breiten Untersuchungsfeldes sind Auswahl und Schwerpunktsetzungen unvermeidlich – und stellen zugleich eine Herausforderung dar.

von Volker Seifert

Im 18. Jahrhundert, einer Epoche des intellektuellen Wandels, wurde Natürlichkeit zu einem zentralen ethischen und ästhetischen Ideal. Jan von Breverns Buch „Das natürliche Kunstwerk“ beleuchtet diesen Diskurs auf faszinierende Weise, indem es die Bedingungen und Widersprüche untersucht, unter denen Kunstwerke als „natürlich“ wahrgenommen wurden. Die Frage, warum Natürlichkeit an Kunstwerken gefordert wurde und wie diese Forderung umgesetzt werden konnte, zieht sich wie ein roter Faden durch die reichhaltige Studie.

Von Volker Seifert

Heinz Staudingers „Goethe auf dem Strohsack“ ist eine ungewöhnliche, geradezu subversive Annäherung an den Titanen der deutschen Klassik. Was auf den ersten Blick wie ein akademischer Versuch anmutet, den Dichterfürsten von seinem Marmorsockel zu holen, entpuppt sich als liebevoll ironisches Porträt eines Menschen, dessen Alltagsleben und inneren Widersprüche uns näher sind, als wir zugeben wollen.