Von Rainer Schmidt-Arkebek
Die Jagd ist dem Menschen ein vererbtes Naturbedürfnis.
Wir sind alle noch, auf die eine oder andere Weise, Jäger und Sammler.
Die Jagd sicherte das Leben und Überleben der Menschen.
Sie war die Grundlage und Voraussetzung unserer menschlichen Entwicklung bis zu dem Beginn des Ackerbaues und der Viehzucht bzw. der daraus folgenden Sesshaftigkeit.
Mit unserem von Generation zu Generation gewachsenen Wissen und den digitalen Veränderungen sind wir heute Nutzer hochentwickelter technischer Geräte, die unser Leben beeinflussen.
Auch uns Jägern stehen diese heute bei der Ausübung unseres Handwerkes zur Verfügung.
Mein Erleben in Natur bei der Jagd war, mit aus heutiger Sicht bescheidener Jagdausrüstung, von vergleichsweise naturnahem Handeln geprägt.
Wenn wir die ethischen und moralischen Grundwerte im Umgang mit unseren Mitgeschöpfen missachten bzw. die vorhandenen Techniken ohne Vernunft einsetzen, so bleibt uns m. E. nur das Signal “Jagd vorbei” auf dem Jagdhorn zu blasen.
Denn wir Menschen sind durch die Technik und unsere Fähigkeiten den Tieren bei der Jagd in mancher Hinsicht überlegen. Nutzen wir diese über Gebühr aus, handeln wir weniger oder nicht mehr ethisch bzw. verantwortungsvoll.
Der spanische Philosoph J. Ortega y Gasset schrieb in seinen “Meditationen über die Jagd” im Jahre 1944:
“Daher kommt es, daß es in der Begegnung zwischen Mensch und Tier eine feste Grenze gibt, wo die Jagd aufhört, Jagd zu sein, und zwar eben dort, wo der Mensch seiner ungeheuren technischen, also rationalen Überlegenheit über das Tierlein freien Lauf läßt.”