Zum 150. Geburtstag von Ludwig Thoma, Verfasser der Lausbubengeschichten und Mitherausgeber des Simplicissimus, erscheint eine Momentaufnahme aus dem großbürgerlichen Leben des passionierten Jägers und Bewunderers des Tegernseer Tals, eingebettet in die liebliche Landschaft der Voralpen. Der Autor war seinerzeit Pächter des ehemaligen Thoma‘schen Reviers und schildert den Einfluss der steigenden Touristenzahlen auf die seit Jahrzehnten beheimatete Rotwildpopulation und ihre Folgen.
Nicht nur die Sommerfrische als neu empfundene Natursehnsucht der Münchener Gesellschaft, sondern auch die Anfänge des sanften Tourismus kommen zum Ausdruck. Der beim Volk überaus beliebte Wittelsbacher König Max I. Joseph von Bayern löst durch den Kauf des ehemaligen Benediktiner Klosters Tegernsee, das nach der Säkularisation eine neue Bestimmung sucht, unbeabsichtigt eine noch bis heute andauernde Entwicklung aus. In dieser Zeit findet der Münchener Rechtsanwalt Dr. Ludwig Thoma dort seine Wahlheimat und sein Lebensglück. Dieser kulturelle Rahmen bildet den Hintergrund der kurzweiligen Erzählung über die Geschichte des Rotwildes vor den Toren Tegernsees.

 

Linder