Bild: Rainer Schmidt-Arkebek / Text: Volker Seifert
Ein helles Braun, ein Grund, der alles trägt,
als wäre es der Boden, der die Zeit bewahrt,
ein warmes, lichtes Braun, das nichts verrät,
und doch die Bühne ist für das, was ward.
Links, der Jäger, neuzeitlich, ein Sechstel nur,
er füllt den Raum mit Schweigen, nicht mit Tat.
Die Waffe ruht, das Fernglas hängt, die Spur
des Vollbarts zeugt von Jahren, nicht von Rat.
Kein Beiwerk, keine Zier, kein Überfluss,
nur er, allein, ein Fragment der Gegenwart.
Ein Mann, der sieht, doch nicht mehr sehen muss,
ein Jäger, der die Jagd vielleicht verliert.
Er nimmt den Raum, doch füllt ihn nicht ganz aus,
als wäre er ein Fremder in der Zeit,
ein Schatten, der sich selbst nicht mehr vertraut.
Die Mitte, fünf Sechstel, ein Übergang,
von links nach rechts ein Fließen, ein Verlauf.
Höhlenmalereien, wild und doch so bang,
als würde hier die Zeit sich selbst betrachten.
Der Jäger sieht den Weg, den er gegangen,
doch ist es wirklich er, der ihn beschritt?
Die Linien, Tiere, Farben, die sich drängen,
sie sprechen von der Jagd, von dem, was litt.
Die Wurzel, die Verbindung, ist sie noch da?
Oder nehmen wir nur Bruch und Trennung wahr?
Die Naturfarben halten alles fest,
doch ist es Einheit oder nur ein Rest?
Rechts, der Jäger, steinzeitlich, ein Faustkeil in der Hand,
ein Schöpfer vielleicht, der die Höhlen bemalte.
Er steht inmitten der Beute, die er ersehnt,
doch kennt er den Weg nicht, der ihn wegführt.
Er ist eingebettet, nicht getrennt,
ein Teil des Ganzen, das er selbst erschuf.
Sein Wissen ist ein anderes, ein tiefes,
doch ohne Ziel, ohne Plan, ohne Ruf.
Er steht im Braun, im Licht, im Grund der Zeit,
und doch ist er ein Rätsel, ein Geheimnis.
Er schaut nicht zurück, er schaut nicht vorwärts,
er ist einfach da, in der Mitte des Seins.
Drei Bilder, drei Zeiten, ein einziger Raum,
ein Triptychon, ohne Zentrum,
das Fragen stellt, nicht Antworten gibt.
Der Jäger, der Weg, die Wurzel, der Traum,
sie alle sind verbunden, doch auch zerrissen.
Das helle Braun, der Grund, der alles trägt,
er bleibt, wenn alles andere vergeht.
Ein Echo der Zeit, ein Flüstern, ein Schlag,
der Jäger, die Jagd, das Sein, das nie versteht.