Von Volker Seifert
Auf „Planet e“, der Umwelt-Dokumentationsreihe des Zweiten Deutschen Fernsehens, erschien die Folge „Auf der Jagd nach Likes und Klicks“. Darin wurde über die moderne Darstellung der Jagd mittels Influencern berichtet.
Anlass war ein jährlich stattfindendes Influencer-Treffen in Thüringen, welches von einer Werbeagentur veranstaltet wird, um „gemeinsam zu jagen und Content zu erstellen“.
Aber nicht nur die Tätigkeiten und Motive der Influencer werden thematisiert, auch kommt der Betreiber einer Jagdschule zu Wort, der über die Beweggründe der Jagdscheininhaber berichtet.
Beleuchtet werden vor allem die Fragen: „Führt die Verbindung von Kommerz und Community zu einem neuen Selbstverständnis der Jägerschaft? Und ersetzen Fotos und Videos vielleicht einfach nur die alten Trophäen?“
Erschreckend finde ich jedoch den Eindruck, dass die Jagd nur als ausgefallene Bühne zur Selbstdarstellung verstanden wird, um Reichweite, Klicks und somit Einnahmen zu generieren.
Unverhohlen werden Einkaufsempfehlungen für Ausrüstungsgegenstände abgegeben, die sich in der Praxis bewährt haben, wobei die Erfahrungswerte bei Jungjägern mit einem Jahresjagdschein sehr übersichtlich sind.
Auf YouTube wird der Bericht mit „Cool, selbstbewusst: So zeigt sich eine neue Generation von jungen Jägerinnen und Jägern in den sozialen Medien“ eingeleitet. Anstatt von Jägerinnen und Jägern zu sprechen, wäre die Bezeichnung „Jagdscheininhaber“ treffender.
Bedauerlicherweise wird jedoch diese Art der oberflächlichen Darstellung der Jagd in der Öffentlichkeit immer stärker wahrgenommen und Aufmerksamkeit geschenkt. Da kann man nur hoffen, dass bei den Influencern nicht noch der Trend des „Nackt-Jagens“ als Einnahmequelle entdeckt wird. Aber da bekanntlich „Sex sells“, wird uns dies sicherlich nicht erspart bleiben. Diana wird ja auch gerne barbusig dargestellt und dient dann sicherlich als Feigenblatt.
Das Unbehagen an dieser Form der Darstellung findet glücklicherweise auch seinen Ausdruck in einigen Kommentaren unter dem YouTube-Beitrag:: "Die schaden der Jägerschaft in der Öffentlichkeit…", "Hat für mich mehr mit Lifestyle als mit tatsächlicher Jagd zu tun.", "Die Dame sollte mal in sich gehen und fragen: Gäbe es kein social media und/oder Handyfilmchen, würde sie dann auch jagen gehen? Man kann sich alles irgendwie schönreden", "Die Schaden der ganzen Jägerschaft und zerstören die Tradition" und "Man möchte sich unaufhörlich übergeben."